Forum Nachhaltigkeit 2021
Design trägt Verantwortung
Am 5. November war es wieder so weit: die Modeschule Berlin, EPIZ und Haus Kreisau haben zum Tag der Nachhaltigkeit eingeladen. Nach einer kurzen Einführung haben die Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung an verschiedenen Workshops teilgenommen.
Cornelia Zoller hat interessante Einblicke in das Projekt von People Berlin gegeben, bei dem Modedesignerinnen mit Jugendlichen, deren Leben vorwiegend auf der Straße stattfindet, anspruchsvolle Kreationen fertigt, die in den Hackeschen Höfen verkauft wird. Unsere Schülerinnen und Schüler durften dann selbst bei einem kleinen Upcycling-Projekt tätig werden.
Janine Glöyer und Magdalena Götze sind mit Herzblut bei dem deutsch-indischen Modelabel „Jyoti fairworks“ engagiert, das in sehr engem Kontakt mit den Arbeiterinnen in Indien nachhaltige Mode fertigt. Wie immer haben die beiden unsere Schülerinnen und Schüler in ihren Bann gezogen und von ihrem Projekt begeistert.
Virgina Hetze ging der Frage nach, ob „Familienarbeit = Kinderarbeit?!“ sei.
Die Schülerinnen und Schüler erlebten einen authentischen und interessanten Workshop.
Danach tauchten sie in verschiedene afrikanische Kulturen ein und setzen ihre Ideen und Erkenntnisse in Stoffmalerei um.
SarahMaria Schmidt stellte das Konzept genderneutraler Kinderkleidung vor, das das Berliner Label „Little Man Happy“ seit Jahren praktiziert. Die Schüler*innen lernten das Motto „Organic, Unisex, Straight from Heart“ kennen und legten dann selbst Hand an, um eigene genderneutrale Kinderkleidung herzustellen.
Den Abschluss bildete eine Abschlussdiskussion, bei der Tim Hoth, ein ehemaliger Schüler der Modeschule Berlin, mehr Nachhaltigkeit in der Mode forderte, so wie sein Label „TimHothCouture“ das selbstverständlich tut. Dadurch sichert er sich und seinen Mitarbeiter*innen den Lebensunterhalt und zeigt, dass extravagante Mode und ökologisches und soziales Engagement keine Gegensätze sein müssen.
Marit Schatzmann, als Mitglied von Extinction Rebellion sonst eher eine Frau der Tat als vieler Worte, hat eindringlich klar gemacht, dass Veränderung in der Gesellschaft mehr Radikalität verlangt. Dafür erhielt sie große Zustimmung.
Insgesamt ein abwechslungsreicher und lehrreicher Projekttag an der Modeschule Berlin, der bei allen Beteiligten (überwiegend) sehr gut angekommen ist.
Für die musikalische Abrundung des Programms haben Johannes Wehrle und ganz spontan Debbie Titigue gesorgt.
Jörn Ruebsam